Einst versprachen landwirtschaftliche Monokulturen unter Einsatz von genmanipulierten Pflanzen, den Hunger auf dieser Welt zu beenden. Stattdessen sehen wir heute ausgelaugte Böden, seltene Krankheiten wegen des Einsatzes hochgiftiger Pestizide und lizensiertes, nicht reproduzierbares Saatgut in den Händen weniger Großkonzerne – doch der Hunger ist geblieben. Alexander Mathews, ein deutsch-indischer Unternehmer, hat eine verwegene Idee. Er möchte landwirtschaftliche Monokulturen wieder in blühenden Oasen verwandeln. Mit einem einmaligen Bewässerungs- und Anbausystem, das einen vielfach höheren Ertrag erwirtschaften kann als alle bisherigen Bewässerungssysteme, will er Bauern aus der Abhängigkeit von Großkonzernen führen, um ihnen so ihre finanzielle Freiheit zurückzugeben. In Zusammenarbeit mit den Bauern entwickelt er biodiverse Landwirtschaftssysteme, die nicht nur neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere schaffen, sondern auch noch wirtschaftlich viel profitabler sind. Als sich seine Idee plötzlich unter milliardenschweren Investoren wie ein Lauffeuer verbreitet, wird ihm klar, dass sich sein Traum schneller erfüllen könnte, als er es je vermutet hätte.
„Durch die Biodiversität entstehen überall Oasen Mitten in einer monokulturellen Wüste.“
Alexander Mathews
Es ist ein sommerwarmer Tag im Februar, Jessica Sheffer, ein 14-jähriges Mädchen aus dem Norden Argentiniens, kriecht mühsam durch den heißen Sand vor ihrer Holzhütte an der Nationalstraße 14 und bleibt nach wenigen Metern erschöpft liegen. Sie watschelt wie eine Echse. Ihr Rückgrat ist im Halbkreis nach oben verdreht. Ihr Kopf sitzt tief im Nacken, als habe ihn jemand an den Schulterblättern festgenäht.
„Daran wird Jessi sterben“ sagt ihre Mutter nüchtern. „Irgendwann ist der Nacken so gebogen, dass das Essen in der Speiseröhre feststecken wird. Schon bald nach Jessicas Geburt“, so erzählt die Mutter weiter, „bildeten sich erste Anomalitäten, es formte sich ein Körper, der nicht den Regeln der Anatomie folgte, sondern denen von Wildwuchs und Schwerkraft.“
Sie gingen von einem Arzt zum anderen, doch keiner kannte diese rätselhafte Krankheit. Nur ein US-Mediziner sagte, es könnte sich um eine genetische Mutation handeln, hervorgerufen durch Pestizide. „Hatten Sie mal Kontakt mit Giften?“ fragte er Jessicas Mutter. „Einmal?“ antwortete sie. „Tausende Male.“
Seit ihrer Jugend hatten Sheffer und ihr Mann als Tagelöhner auf den Feldern der Soja-Monokulturen gearbeitet. Tag für Tag hatten sie Insektizide gespritzt, ohne jede Schutzkleidung oder Maske: Brommethan, Carbofuran, Glyphosat – sie zählt die Gifte so fließend auf wie die Namen der Kinder in ihrer Nachbarschaft, die an ähnlichen Krankheiten leiden. „In unserer Gegend“, so berichtet sie, „stieg die Zahl der Missbildungen binnen zehn Jahren um das Vierfache.“
(„Photo: Stefan Krause, Lizenz: FAL“)
Die Landschaft an der Nationalstraße 14 war früher ein Paradies, wie es in Argentinien kaum noch vorkam. Die Wälder waren dicht und die Flüsse rein, und durch den Dschungel zogen Affen, Nasenbären und sogar Jaguare, die Könige des Regenwalds. Die Natur war von solcher Üppigkeit, dass die Bewohner sich keine Gedanken machten, als die Agrarindustrie den ertragreichen Streifen Erde für sich entdeckte. Willig opferten sie Teile ihres scheinbar unendlichen Reservoirs im Tausch für feste Jobs. Und selbst als der US-Konzern mit dem heilig klingenden Namen Monsanto den Norden Argentiniens 1996 als großflächigen Markt für seine Genprodukte auserkor, nahmen sie dies im Namen des Fortschritts hin und suchten Halt in Begriffen wie Pflanzenschutz und Biotechnologie.
Doch dann, vor gut zehn Jahren, begannen sich die Dinge zu ändern. Der deutschstämmige Zimmermann mit Namen Vogel erhielt immer mehr Aufträge für Kindersärge. Im Krankenhaus sah sich der leitende Arzt Gomez de Mayo mit so vielen Fehlgeburten konfrontiert wie selbst in Buenos Aires nicht. Auf der Suche nach Verantwortlichen stößt Jessicas Mutter auf Schweigen. Kein Politiker will sich äußern, schon gar kein Farmer. Sie haben Verträge mit der Agrarlobby unterschrieben, nicht mit den Medien zu sprechen.
115.000 Kilometer weiter östlich steht Alexander Mathews vor dem Ältestenrat des Dorfs Uppinavalasa in Südindien. Neben ihm der stellvertretende CEO von Tata Projects Limited, einem der größten Mischkonzerne der Welt, an seiner Seite Prof. Ralf Otterpohl, Leiter des Institut für Abwasserwirtschaft an der TU Hamburg und Jörg Fingas, Vorstand, des Tübinger Sekretariats für Climatefarming. Die Männer sind gekommen, um den Dorfältesten ein Öko-Dorf-Projekt vorzustellen, das der indische Konzern unterstützen möchte. Ein indischer Dolmetscher übersetzt in die Landessprache.
Alexander zeigt ein Stück porösen Schlauch, der, wie er erklärt, 10 – 30 cm unter der Erde zur Bewässerung des Bodens verlegt wird. Durch die Porosität gibt der Schlauch nur so viel Wasser ab wie die Pflanze benötigt. Das System braucht deshalb 70% weniger Wasser und liefert je nach Sorte über 100% mehr Ertrag im Vergleich zu 98% der weltweit eingesetzten Bewässerungssysteme.
Weil dadurch sehr hohe Gewinne locken, hat Mathews bereits milliardenschwere Investoren im Boot, die in die Verlegung der Schläuche investieren wollen. 270 Millionen Dollar Investment sind für die erste „Unit“ von 10.000 Hektar erforderlich. Das Geld fließt in Trainings-, Prüf- und Schlauchproduktionsfirmen, die grundsätzlich lokal als Joint Venture entstehen. Das Material für den Schlauch wird aus alten Autoreifen gewonnen, alles vor Ort recycelt. Die Bauern stellen ihre Felder zur Verfügung, müssen dabei kein eigenes Geld investieren und werden an den Gewinnen beteiligt. Auf diese Weise könnten die Bauern große Teile ihrer Felder, die sie aus finanziellen Gründen bisher nur als Monokulturen bewirtschaften konnten, wieder für andere Früchte oder Getreidesorten verwenden und werden so aus der Abhängigkeit zu nur einer bestimmten Sorte befreit. Bauern, die sich im ersten Schritt noch nicht getraut haben, bei dem Experiment mitzumachen, können jetzt mit eigenen Augen sehen, wie sich die Ernte mit dem neuen Bewässerungssystem entwickelt und im nächsten Erntejahr selbst mitmachen. So kann sich die Idee wie ein Lauffeuer verbreiten, ohne aufwändige Überzeugungsarbeit zu leisten.
Die Investoren profitieren bei allen weiteren 10.000 Hektar-Units, die an das neue Bewässerungssystem angeschlossen werden von den bereits getätigten Investitionen in die Infrastruktur der Schläuche. Die möglichen Gewinne sind astronomisch. Alexander macht eine Pause, bevor er fortfährt: „Durch die Biodiversität entstehen überall Oasen Mitten in einer monokulturellen Wüste“. Alexander Mathews ist schon lange der Meinung, dass man multinationalen Konzerne wie Bayer und Monsanto nur mit Konzeptideen aufhalten kann, die wirtschaftlich profitabler sind, als ihre, und die deshalb einen höheren „Return on Investment“ garantieren. „Man kann die zerstörerische Kraft des Kapitalismus nur mit seinen eigenen Mitteln besiegen.“ Und er glaubt, dass alle Erfindungen dafür bereits gemacht wurden, jedoch einzeln nie die Kraft hatten, sich ökonomisch durchzusetzen. Sein poröser Bewässerungsschlauch, der über 100% mehr Ernteertrag erreichen kann, wurde bereits in den 80er von einer französischen Firma entwickelt, die nach jahrelanger kapitalintensiver Entwicklungsarbeit Bankrott anmelden musste. Und so hatte er damals die Anteile der Firma aufgekauft und die Idee der Unter-der-Erde-Bewässerung weiterentwickelt.
Im Laufe der Zeit nahm er weitere Erfindungen in sein Portfolio auf – vom wiederwertbaren Papierhaus bis zur „kanalisationsunabhängigen Toilette“. Alexander sieht sich und seine Mitstreiter als Eklektiker des Recyclings – sie bedienen sich der besten Ideen und der vielversprechendsten Erfindungen in diesem Segment und bringen sie in einen sinnvollen Kreislauf, in dem jede Erfindung die andere befruchtet und aufwertet.
Die meisten Ideen, die sich mit nachhaltigem Umgang der endlichen Ressourcen der Welt beschäftigen, kommen über Prof. Otterpohls Lehrstuhl an der Uni Hamburg. Otterpohls Lehrstuhl ist wie eine ökologische Zukunftsschmiede. Alexander reicht jetzt das Mikrofon an Jörg Fingas weiter, er ist langjähriger Kollege Otterpohls. Vor 10 Jahren fing Fingas damit an, Pyrolyse-Öfen zu entwickeln, sogenannte Mikro-Vergaser, die anstatt Holz zu verbrennen, Ernteabfälle vergasen, völlig ruß und rauchfrei. Die verbreitete Praxis der Brandrodung und Verbrennung von Ernteabfällen auf offenem Feld führt dazu, dass jährlich Gigatonnen an Kohlenstoff ungenutzt in die Atmosphäre emittiert werden und den berühmten asiatischen „Haze“ verursachen, eine kilometergroße Wolke aus Rußpartikeln, die oft wochenlang verhindert, dass die Sonne scheint.
„Durch die Biodiversität entstehen überall Oasen mitten in einer monokulturellen Wüste. Wir haben einen ökologisch wie wirtschaftlich nachhaltigen Kreislauf geschaffen, der nicht nur unsere Erde vor einem Klimakollaps bewahrt, sondern auch interessant ist für Investoren.“
Alexander Mathews
Die enormen Vorteile der Kombination all dieser einzelnen Ideen wird begreifbar, wenn man sie einmal hintereinander aufzählt. Organische Ernteabfälle werden mit Pyrolyse-Öfen in Energie und Biokohle umgewandelt. Diese Biokohle wird mit der Kloake aus der Abwasseraufbereitung zu Bio-Dünger kombiniert und in die Erde eingebracht. Dadurch wird bereits emittiertes CO2 neutralisiert und die durch Monokulturen ausgelaugten Böden werden wieder fruchtbar. Durch die Ersetzung der weltweiten Holzöfen durch Pyrolyse-Kocher kann man die Abholzung der Wälder stoppen. Und gleichzeitig bekämpft man die tödlichen Lungenerkrankungen. Denn wegen des Kochens am offenen Feuer sterben heute mehr Menschen in Afrika als an Aids. Prof. Otterpohl ist jetzt voll in seinem Element: „Außerdem schafft man durch die Rückverwandlung der Monokulturen in biodiverse Landschaften wieder Lebensräume für mehr Artenvielfalt. Wir können so dem enormen Artensterben entgegenwirken – täglich sterben schätzungsweise 200 Tier- und Pflanzenarten aus.“
„Und das entscheidende dabei ist“, sagt Mathews: „Wir haben einen ökologisch wie wirtschaftlich nachhaltigen Kreislauf geschaffen, der nicht nur unsere Erde vor einem Klimakollaps bewahrt, sondern auch interessant ist für Investoren. Denn nur wenn Investoren genügend Gewinnpotentiale sehen, haben solche Ideen in unserer profitorientierten Gesellschaft überhaupt eine Chance.“
NGOs, da ist sich Alexander Mathews sicher, können solche globalen Veränderungen nicht herbeiführen. „Nature is underpriced“, die Natur wird unter Wert verkauft, und Mathews möchte deshalb die Pensionsfonds und Kapitalsammelstellen dieser Welt überzeugen, nicht nur nachhaltig in die Natur dieser Erde zu investieren, sondern auch in die ausgebeuteten Bauern, die einer der wichtigsten Säulen unserer Gesellschaft sind und früher einmal die „Guardians“ der Natur waren. Denn nur so kann unser Lebensraum Erde auch für zukünftige Generationen erhalten bleiben und die Billionen von erspartem Vermögen würden in etwas wirklich Werthaltigem angelegt.
“Wir haben einen sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Kreislauf geschaffen, der unseren Planeten nicht nur vor einem Klimakollaps bewahrt, sondern auch für Investoren hochinteressant ist. Denn nur wenn Investoren ein ausreichendes Gewinnpotenzial sehen, haben solche Ideen in unserer gewinnorientierten Gesellschaft eine Chance.
Alexander Mathews
Die enormen Vorteile der Kombination all dieser einzelnen Ideen wird begreifbar, wenn man sie einmal hintereinander aufzählt. Organische Ernteabfälle werden mit Pyrolyse-Öfen in Energie und Biokohle umgewandelt. Diese Biokohle wird mit der Kloake aus der Abwasseraufbereitung zu Bio-Dünger kombiniert und in die Erde eingebracht. Dadurch wird bereits emittiertes CO2 neutralisiert und die durch Monokulturen ausgelaugten Böden werden wieder fruchtbar. Durch die Ersetzung der weltweiten Holzöfen durch Pyrolyse-Kocher kann man die Abholzung der Wälder stoppen. Und gleichzeitig bekämpft man die tödlichen Lungenerkrankungen. Denn wegen des Kochens am offenen Feuer sterben heute mehr Menschen in Afrika als an Aids. Prof. Otterpohl ist jetzt voll in seinem Element: „Außerdem schafft man durch die Rückverwandlung der Monokulturen in biodiverse Landschaften wieder Lebensräume für mehr Artenvielfalt. Wir können so dem enormen Artensterben entgegenwirken – täglich sterben schätzungsweise 200 Tier- und Pflanzenarten aus.“
„Und das entscheidende dabei ist“, sagt Mathews: „Wir haben einen ökologisch wie wirtschaftlich nachhaltigen Kreislauf geschaffen, der nicht nur unsere Erde vor einem Klimakollaps bewahrt, sondern auch interessant ist für Investoren. Denn nur wenn Investoren genügend Gewinnpotentiale sehen, haben solche Ideen in unserer profitorientierten Gesellschaft überhaupt eine Chance.“
NGOs, da ist sich Alexander Mathews sicher, können solche globalen Veränderungen nicht herbeiführen. „Nature is underpriced“, die Natur wird unter Wert verkauft, und Mathews möchte deshalb die Pensionsfonds und Kapitalsammelstellen dieser Welt überzeugen, nicht nur nachhaltig in die Natur dieser Erde zu investieren, sondern auch in die ausgebeuteten Bauern, die einer der wichtigsten Säulen unserer Gesellschaft sind und früher einmal die „Guardians“ der Natur waren. Denn nur so kann unser Lebensraum Erde auch für zukünftige Generationen erhalten bleiben und die Billionen von erspartem Vermögen würden in etwas wirklich Werthaltigem angelegt.
„Der Boden wird zum Kohlenstoffspeicher. Die alten Völker des Amazonas haben es geschafft aus ihren organischen Abfällen den fruchtbarsten Boden der Welt aufzubauen.“
Prof. Otterpohl
Die Recherchen zu diesem Film werden uns in den Senegal, nach Indien, in den Iran, nach Äthiopien, und nach Sardinien führen – überall dorthin wo Alexander Mathews Pilotprojekte aufbaut und Gleichgesinnte sucht. Wir sind dabei wenn er Bauern oder Investoren überzeugt bei seiner Idee mitzumachen. Wir lernen unterschiedliche Startups, Erfinder, Wissenschaftler und Unternehmer kennen, die mit ihren Ideen dazu beitragen den Kreislauf zu schließen. All diese Menschen haben das gleiche Ziel, nämlich zu beweisen, dass man 7,5 Milliarden Menschen nur im Einklang mit der Natur ernähren kann. Und nur wenn man auch den Kleinbauern wieder die Würde zurückgibt, die man ihnen in den letzten Jahrzehnten systematisch genommen hat, kann eine solche Vision Erfolg haben.
Der Film wird zeigen, dass es Alternativen zu den Ideen der multinationalen Chemiekonzerne gibt, die Welt zu ernähren – nicht erkauft durch Missbildungen und genetische Mutationen wie an der Nationalstraße 14 in Cordoba. Wenn dort die erste Oase inmitten riesiger Soja-Plantagen entsteht, werden Tiere, Insekten, Bienen, Vögel wieder an ihren ursprünglichen Lebensraum zurückkehren und ein Paradies entstehen lassen.
Weitere Geldgeber und Bauern werden dem Beispiel folgen und beweisen, dass es längst alternative Ideen gibt, die Welt nachhaltig zu ernähren. Ideen bei denen alle Beteiligten genügend Geld verdienen, ohne ausgebeutet zu werden oder andere ausbeuten zu müssen.
Mathews blickt auffordernd in die Runde des Ältestenrats. Seit einiger Zeit ist er in Verhandlung mit einer Firma, die ein Patent besitzt, wie man aus Methan die seltene Kohlenstoff-Verbindung Graphen herstellen kann. Graphen ist 50 Mal leitfähiger wie Kupfer und 100 Mal härter wie Stahl. Graphen könnte die Lebensdauer von Batterien revolutionieren, Wissenschaftler arbeiten an einer Technologie mit Graphen Trinkwasser aus dem Meer zu gewinnen. Airbus will damit leichtere Flugzeuge bauen. Mit seinem Biogas Partner Oliver Nacke recycelt Alexander Mathews in Indien bereits Biomasse zu Methan, er müsste nur einen weiteren Container dazustellen, der Methan in Graphen umwandelt – ganze 7 Kilo pro Tag. Der Übersetzer blickt jetzt gespannt zu Mathews, der kurz innehält. „Ein Kilo Graphen kostet heute 30.000 US Dollar auf dem Weltmarkt – zu seiner Herstellung dient als Rohstoff wertloser Agrarabfall, der noch immer auf den Feldern verbrannt wird. Es ist Euer Abfall. Und er ist bares Geld wert.“
„Only when we as a society understand that our waste is a valuable raw material will we cease to extract more from the earth than it can reproduce.“
Jörg Fingas
“Die biologische Vielfalt lässt überall Oasen inmitten einer monokulturellen Wüste entstehen. Wir haben einen sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Kreislauf geschaffen, der unseren Planeten nicht nur vor einem Klimakollaps bewahrt, sondern auch für Investoren interessant ist”.
“Nur wenn wir als Gesellschaft begreifen, dass unser Abfall ein wertvoller Rohstoff ist, werden wir aufhören, mehr aus der Erde herauszuholen, als sie reproduzieren kann.
“Der Boden verwandelt sich in ein Kohlenstoffreservoir. Die alten Amazonasvölker schafften es, ihren organischen Abfall umzuwandeln.”
Die Flüchtlingskrise und der Klimawandel gehören zu den brennendsten Problemen unserer Zeit. Wie sehr sie miteinander verbunden sind, konnte ich erstmals durch den Film HUNGER erkennen, den ich zusammen mit der SZ-Journalistin Karin Steinberger 2008 für die ARD gedreht habe. Damals reisten wir ein halbes Jahr durch Mauretanien, Kenia, Indien, Brasilien und Haiti, um die Ursachen des Hungers zu verstehen.
In Indien trafen wir Angehörige von Bauern, die sich mit Pestiziden das Leben nahmen, weil sie